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Zeiss Mikroskop I a; hergestellt 1897. Das Mikroskop ist gefertigt aus zaponiertem, brüniertem, vernickeltem und schwarz lackiertem Messing, gebläutem und blankem Stahl. Die Beleuchtung erfolgt über einen vollständigen Abbe'schen Beleuchtungsapparat mit ausklappbarem Kondensor. Das Instrument verfügt über einen ausziehbaren, graduierten Tubus, eine grobe Einstellung über Zahn und Trieb sowie einen Prismenfeintrieb. | |||
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Carl Zeiss Der dem Benutzer zugewandte Dorn des Hufeisens trägt die Stativbezeichnung als tiefe Gravur: I a Untergebracht wird das große Instrument stehend in einem lackierten Mahagonikasten. Das Mikroskop ist ausgerüstet mit den Objektiven AA C.Zeiss, Nr. 13575, DD C.Zeiss 0,18, und Homog. Immers. 1/12 C.Zeiss 0,17, Nr. 4938 sowie den Okularen Nr. 2 und zwei jüngeren Nr. 4. Der große Kreuztisch des Mikroskop trägt die Gravur Carl Zeiss Jena No. 1085, die hier vorliegende Konstruktion wird im Oktober 1894 eingefühert (S. Czapski: Neuer beweglicher Objecttisch zu Stativ Ia der Frima Carl Zeiss in Jena. Mittheilungen aus der Optischen Werkstätte von Carl Zeiss in Jena. Zeitschrift für wissenschaftliche Mikroskopie XI (3), 1894: 301-304). Dort heißt es zur Motivation der Einführung des Tisches: |
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![]() Dieses Ziel dürfte in dem vorliegenden Tisch erreicht sein. Des weiteren wird die Funktion dieses ersten robust gebauten Tisches wie folgt ausgeführt:
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Ist so, wie aus dem Voranstehenden wohl hervorgeht, an sich eine schon
sehr solide, massive Construction erreicht, deren Gleitflächen und
Bewegungsmechanismen vor Staub und sonstigen atmosphärischen wie auch
vor mechanischen Angriffen geschützt sind, so kann man leicht noch einen
Schritt weiter gehen und durch einen Handgriff die Fläche des Tisches
ganz freilegen. Lüftet man nämlich das am Nonius N1
befindliche, senkrecht stehende Knöpfchen L, so lässt sich der
ganze, ausser mit der Schraube L selber nur mit zwei in Löchern greifenden
Stellstiften befestigte Rahmen R abheben, und der Tisch gewinnt das in Figur
2 dargestellte Aussehen. Jetzt kann auf den Tisch eine Culturplatte aufgelegt werden, welche auch nach hinten die Grösse des ganzen Tisches einnimmt, d. h. bis an den Prismenflansch reicht, oder es wird ein Objectträger beliebigen anderen Formats mittels zweier in hierfür vorgesehene Löcher zu steckender, dem Instrument beigegebener Federklammern FF in der gewöhnlichen Weise befestigt. |
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[Eingegangen am 14. October 1894.] 1) Die Schraube h muss mittels Schraubenziehers gelöst werden; diese Einrichtung ist absichtlich getroffen, da eine Veränderung an dieser Stelle im allgemeinen nur ein für alle Mal vorgenommen wird, eine spontane Veränderung aber die Benutzung der Scalen als Finder unmöglich machen würde. Im Katalog von 1895 (Carl Zeiss Jena, Optische Werkstaette: Microscopes et Appareils Accessoires. No. 30; Jena 1895) wird das Instrument als geeignet zur Verwendung mit allen angebotenen Nebenapparaten angepriesen. Es ist versehen mit einem vollständigen Abbe'schen Beleuchtungsapparat der numerischen Apertur 1.40 und einer zylindrischen Irisblende für den Kondensor sowie einer weiteren, dezentrierbaren Irisblende zwischen Spiegel und Kondensor. Das Stativ wird sowohl mit einem zentrierbaren Hartgummitisch zu 25.- Mark als auch mit einem zentrierbaren integrierten Kreuztisch zu 100.- Mark gelistet. Der Preis für ein Stativ Ia mit Beleuchtungsapparat und dem Hartgummitisch beläuft sich auf 325.- Mark, mit dem Kreuztisch auf 400.- Mark, ohne Okulare und Objektive und ohne Objektivrevolver. |
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Der im Katalog erwähnte und hier gezeigte Beleuchtungsapparat stellt
eine weitere Neuerscheinung im Programm von Zeiss dar. Er wird im Dezember
1894 erstmals beschrieben (S. Czapski: Beleuchtungsapparat mit
herausklappbarem Condensor und Iris-Cylinderblendung. Mittheilungen aus der
Optischen Werkstätte von Carl Zeiss in Jena. Zeitschrift für
wissenschaftliche Mikroskopie XI (4), 1894: 433-440).
Czapski stellt in seinem zugehörigen Artikel den Stand der Technik dar:
Bezug nimmt Czapski hierbei auf die in der Büchse des Tisches untergebrachte und jederzeit bequem einschaltbare Kondensorlinse von Fuess bzw. auf den seitlich abfahrbaren Kondensor von Reichert. So heißt es weiter: |
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![]() ![]() Bei den Stativen von C. Zeiss ist seit längerer Zeit das Beleuchtungssystem, der Condensor, in eine Hülse geschraubt, mittels deren es in eine entsprechende, am Beleuchtungsapparat fest angebrachte, federnde Schiebhülse eingesetzt werden kann. Cylinderblendungen und andere Nebenapparate werden mit gleichen Hülsen versehen - die sämmtlich nach Lehren gearbeitet werden - und können in gleicher Weise, auch nachträglich, bequem an jedem grösseren Stativ angebracht werden. |
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Es folgt die ausführliche Beschreibung des seitlich ausklappbaren
Kondensors, der bei dieser Bewegung mit keinem anderen Teil des
Beleuchtungsapparats in Konflikt kommt. Nachdem nun eine Lösung für
die Entfernung des Kondensors gefunden ist, versucht man sich bei Zeiss auch
an einem Ersatz für die Zylinderblenden:
Gegenwärtig werden nun fast allgemein den Mikroskopen je mehrere, gewöhnlich 3 Cylinderblendungen von geeignet abgestufter Grösse (0'5 bis 6 mm) beigegeben. In Folge dessen kann man nur sprungweise, und sogar in ziemlich grossen Absätzen, von der einen Grösse zur anderen übergehen - ganz ebenso, wie dies früher bei den Blenden unterhalb des Condensors der Fall war. Durch Beigabe einer grösseren Zahl von Cylinderblenden würde zwar der Sprung in der Grösse derselben vermindert, die Unbequemlichkeit im Gebrauche dieser kleinen, schwer unterzubringenden und darum leicht in Verlust gerathenden Nebenapparate jedoch nur noch vermehrt werden. |
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Es lag daher der Gedanke nahe, hier ganz ebenso wie bei den Blenden
unterhalb des Condensors durch eine aus mehreren Lamellen zusammengesetzte
Iriscylinderblende die Vielheit der Bestandtheile zu beseitigen und eine
Blende von stetig variabler Oeffnung zu erzielen. Damit die Blende bis nahe
unter das Präparat reiche, war nothwendig, gewölbte Lamellen
![]() Der Preis dieses Apparats wird mit einem Kondensor von numerischer Apertur 1.20 zu 45 Mark, von n.A. 1.40 zu 50 Mark angeboten. Die Iriszylinderblende alleine wird zu 18 Mark verkauft, für kleine Stative beläuft sich der Preis auf 15 Mark. Das hier gezeigte Mikroskop wird nach Auskunft des Archivs von Carl Zeiss Jena am 01.04.1897 hergestellt und mit den Objektiven A, DD und 1/12 sowie den Okularen Nr. 2 und Nr. 4 am 19.06.1897 an Max Thorey nach Jena geliefert. Es handelt sich hier höchstwahrscheinlich um den Augenarzt Max Thorey, der 1903 bei Wilhem Schoen in der Ophtalmologie mit der Schrift Augenuntersuchungen bei Epiletischen promoviert, sich bald darauf in Leipzig niederlässt und zu Beginn der Zweiten Weltkriegs in Wurzen tätig ist. Im Januar 2010 kann dieses Mikroskop von einem emeritierten Biologieprofessor der Universität Bremen für die Sammlung erworben werden. (Daten mit freundlicher Unterstützung von Dr. Wolfgang Wimmer, Archiv Carl Zeiss Jena, 15.01.2010) |
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