Trichinenmikroskop nach H.C.J. Duncker


P. Thate Berlin P. Thate Berlin P. Thate Berlin
P. Thate Berlin

Paul Thate: Trichinenmikroskop nach H.C.J. Duncker um 1885; zaponiertes Messing mit massigem Gußeisenfuß, der auf der Unterseite die geritzte Nummer XXI trägt. Das Mikroskop verfügt über einen Auszugtubus. Die Beleuchtung erfolgt über einen Plan- und Konkavspiegel und eine Lochblendenscheibe. Die optische Ausrüstung besteht aus einem Objektiv sowie den Okularen Nr. 2 und Okluar Nr. 3. Die Grobeinstellung erfolgt über den Schiebetubus, der Feinfokus wird mittels Rändelrad an der Säule erzielt. Die Tischoberfläche ist mit einer Hartgummiplatte belegt.
P. Thate Berlin, Signatur Das für Berliner Mikroskope dieser Zeit typisch dunkelgrün-golden lackierte Gußstativ für die Fleischbeschau wird in einem dunkel lasiertern und poliertern Holzkasten untergebracht.

Die Gravur ist auf dem Arm der Tubusaufnahme zu erkennen: P. Thate Berlin

Die Firma Paul Thate hat im Jahre 1875 ihren Sitz in der Louisen-Straße No. 59 - Berlin NW,  zieht aber noch vor 1905 in der Invalidenstr. 101 - Berlin N.

P. Thate Berlin

Werbung von Paul Thate in "Der Trichinenschauer", Johne, 11.Auflage, 1907In einer Werbung von Thate in Fr.Tiemann: "Leitfaden für die praktische mikroskopische Untersuchung des Schweinefleisches auf Trichinen", Breslau 1875, wird eben dieses Instrument angeboten:

Trichinen-Mikroskop nach H.C.J. Dunker [sic!] . Vorzugsweise für die Praxis der mikroskopischen Fleischbeschau berechnet. Dasselbe ist auf dem städtischen Fleischschauamte in Berlin in circa 300 Exemplaren in Gebrauch und wird von vielen hundert Fleischbeschauern sowohl in der Provinz Brandenburg wie auch in dem übrigen Deutschland benutzt.
Das Instrument zeichnet sich besonders aus durch ein kräftiges Stativ, einen grossen Objekttisch und ist ausgestattet mit zwei Oklaren und einem Objektiv Nr. II. Vergrösserung 50, 60, 70, 90. Kasten aus Elsenholz.
Preis 48 Mark,
ein Kompressorium nach Vorschrift 3 Mark.

Noch 30 Jahre später, 1905, wird geworben, dass von diesem Stativ "auf dem Berliner Schlachthof [...] ca. 400 Instrumente dieser Instrumente im Gebrauch" sind.

[Vergleiche: Deutsches Technikmuseum Berlin: "Mikroskop um 1880 Thate, Berlin"; Pathologisch-anatomisches Bundesmuseum Wien: "Zusammengesetztes Mikroskop um 1870 / Signatur: P. Thate, Berlin",  Museal-Nr. 29.022]  


30.04.2002 by Timo Mappes

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