Erzmikroskop; Stativ MOP von 1924. Polarisationsmikroskop aus
zaponiertem und schwarz lackiertem Messing, schwarz emailliertem Gußeisen.
Das Instrument verfügt über einen Grob- und Feintrieb und ist mit
einem graduierten Drehtisch ausgestattet. Dieser Tisch läßt sich
für die Untersuchung großer Proben an einem gesonderten Trieb
abfahren. Die Beleuchtung erfolgt über eine Auflichteinheit.
Das Mikroskop besitzt eine Auflichteinheit mit integrierter Dreipunktobjektivzange. Der Tubusanalysator kann bei Bedarf auf seinem Schlitten aus dem Strahlengang geschoben werden. |
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Nur ein einziges Mal ist es pro Objektiv erforderlich mit zwei kleinen
Vierkantschlüsseln die optische Achse des Systems auf die Achse des
Instrumentes einzustellen.
Aus der passenden Druckschrift zu diesem Mikroskop (Ernst Leitz, Optische Werke, Wetzlar: Erzmikroskop MOP. Liste Pol. Nr. 2251 o. Pr. Dezember 1927) geht hervor, dass dieses Gerät in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Hans Schneiderhöhn (1887-1962) entwickelt wird und hauptsächlich der Untersuchung von Roherz im Anschliff dienen soll, gleichzeitig aber auch alle übrigen mineralogischen und metallographischen Untersuchungen damit durchgeführt werden können. Ursprünglich ist dieses Mikroskop demnach dafür vorgesehen, auch für Durchlichtuntersuchungen verwendet zu werden. Daher kann die zentrale Blende des Tisches entfernt werden und darunter ein Beleuchtungsapparat angebracht werden. Das hier gezeigte Mikroskop stammt jedoch aus einem Institutsbestand und wird dort bis Ende des 20. Jahrhunderts nur für Untersuchungen im Auflicht verwendet. Hans Schneiderhöhn studiert Mineralogie von 1905 bis 1909 in Freiburg, München und Gießen. Hier promoviert er 1909 bei Erich Kaiser und wechselt zwei Jahre später als erster Assistent zu Theodor Liebisch an die Universität Berlin. 1914 reist er im Auftrag der Otavi-Minen- und Eisenbahngesellschaft zum Studium der Geologie und Erzlagerstätten des Otaviberglandes nach Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia. Nach Ende des Ersten Weltkrieges kehrt er nach Deutschland zurück und habilitiert sich 1919 an der Universität Frankfurt, der Titel seiner 48-seitigen Habilitationsschrift lautet entsprechend: Die Erzlagerstätten des Otaviberglandes, Deutsch-Südwestafrika (Knapp, Halle (Saale) 1921). Bereits 1920 wird Schneiderhöhn als außerordentlicher Professor an die Justus-Liebig-Universität Gießen berufen und kurz darauf zum Ordinarius benannt. |
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