Demonstrations-Mikroskop No. 1 S, Paul Waechter, Berlin um 1890. Das Mikroskop ist gefertigt aus zaponiertem, geschwärztem und vernickeltem Messing sowie Stahl. Dieses Instrument verfügt über einen Schiebezugtubus mit Klemmschraube. Die Beleuchtung des Objekt geschieht über einen großen Reflektorspiegel (ähnlich einem überdimensionalen Lieberkühn-Spiegel).
Im Kasten befindet sich eine kurze Anleitung zur Verwendung des Mikroskops:
Mikroskop No. 1S
Dieses Mikroskop ist fernrohrartig zu gebrauchen resp. gegen das Licht zu halten.
Linear-Vergrößerung.
Mit einer Objectivlinse ... 30 Mal
Mit zwei Objectivlinsen ... 100 "
Die Schraube am Tubus wird beim Einstellen des Bildes etwas gelöst, und soll das Instrument herumgereicht werden, festgeklemmt. Bei Objectiv mit mehrereren Linsen wird der Deckel des Objecthalters als Blende aufgesteckt.
Diese Art von Mikroskop wird von verschiedenen Berliner Herstellern in ihren Katalogen angeboten - allerdings meist mit der hier gezeigten Illustration.
Obwohl manchmal ein anderer Firmenname in klarer Schrift bei diesem Holzschnitt erscheint, blieben bezeichnender Weise die Initialen des Manschettenknopfes gleich: "P.W." (für "Paul Waechter"?).
Paul Waechter Berlin beschreibt dieses Mikroskop in "Mikroskope und mikroskopische Hilfsapparate" (No. 14; Berlin 1889) wie folgt:
No. VIII. Demonstrations-Mikroskop. Schul- und Salon-Mikroskop.
Das Demonstrations-Mikroskop wird fernrohrartig gegen das Tages- oder Lampenlicht gehalten und kann mit eingeklemmtem Präparat von Hand zu Hand gehen. (Abbildung Fig. 10)
No. 40 C. Mit Objectiv 4 (1+2). mit kleiner Apertur, Ocular 3. Zu Präparaten 58x17; Vergrößerung 30 und 100 ... 21.- Mark
[...]
Die Kästen sind von Erlenholz mit Hakenverschluss.
Alternativ wird das Instrument auch mit Objektiv Nr. 5 bis 150-facher Vergrößerung bzw. für größere Präparate (76x26) angeboten.
[Vergleiche: The Microscope Collection at the Science Museum London: "Engell-Type Demonstration Microscope", unsigniert, Inventory No. A203324; Optisches Museum Oberkochen: Hand-Mikroskop; Pathologisch-anatomischen Bundesmuseum Wien: "Zusammengesetztes Mikroskop um 1880 / Signatur: unsigniert (Waechter-Typ)", Museal-Nr. 32.017]
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