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Kleines Hartnack Mikroskop; Stativ VIII zum Umlegen um 1880. Mikroskop
aus zaponiertem, geschwärztem und vernickeltem Vollmessing sowie
gebläutem Stahl. Das Instrument verfügt über einen dreifach
gelagerten Plan- und Konkavspiegel, die Zylinderlochblende kann in ihrer
Hülse zum Wechseln seitlich ausgeschwenkt werden.
Im mit purpurner Seide gepolsterten Mahagonikasten wird das Mikroskop liegend untergebracht, hier ist auch die Seriennummer 21579 eingebrannt.
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Dr. E. Hartnack Im Preis-Courant der achromatischen Mikroskope von Dr. E.Hartnack / Nachfolger von G. Oberhäuser aus dem Jahre 1880 erscheint dieses Mikroskop als:
No. VIII. Neues kleines Stativ, dessen Einrichtungen, mit Ausnahme
der Rotation des Objecttisches und der groben Bewegung mittelst Trieb, die
gleichen Vortheile wie Nr. VII darbieten, mit den Linsen-Systemen Nr. 4,
7, 8 u. den Okularen 2, 3 u. 4; Vergrösserung 50-650... 275 Frcs 220
Mrk. |
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![]() Der nächste bekannte Besitzer dieses Mikroskops ist Timothy Mulgren, ein Lehrer am 1890 gegründeten "State Land-Grant College" in Pullman, WA, welches 1905 in "State College of Washington" umbenannt wird und seit 1959 als "Washington State University" bekannt ist. Dieser Lehrer vererbt das Mikroskop an seine Enkelin Chlea Gregory, welche selbst in einer Einzimmer-Schule in North Dakota unterrichtet. Sie mottet das Mikroskop ein, als sie mit ihrem Mann nach Idaho zieht. Aus dem Nachlass jenes Ehepaars kann das Mikroskop im August 2005 aus Moscow, Idaho für die Sammlung erworben werden.
Im Jahr 1864 tritt der aus Polen geflüchtete Professor Adam Prazmowski (1821 1888) dem Unternehmen bei. 1863 ist der frühere Assistent der Warschauer Sternwarte und Teilnehmer an diversen Expedition zur Beobachtung von Sonnenfinsternissen und zur Gradmessung aus politischen Gründen nach Paris gegangen. 1878 wird Prazmowski Eigentümer der Werkstätte; nach seinem Tode 1885 übernehmen seine Meister Bézu & Hausser die Werkstätte und verkaufen diese 1896 schließlich an Alfred Nachet. Hartnack muss jedoch auf Grund des deutsch-französischen Krieges 1870 Frankreich verlassen und wirkt fortan in Potsdam weiter, wo er am 9. Februar 1891 stirbt. Hartnack wird bekannt für die hohe Qualität seiner Objektive, u.a. führt er die Wasserimmersion No. 11 im Jahre 1859 ein und ist damit kurze Zeit führend im Auflösungsvermögen, mit einer numerischen Apertur von 1,05. |
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Im Jahre 1885 befindet sich die Werkstätte in der Waisenstrasse 39, Potsdam. [Vergleiche Referenz 1, 2, 25, 47, 84, 136 und The Microscope Collection at the Science Museum London: "Compound Microscope by Hartnack", signiert "E.Hartnack et Cie / Place Dauphine, 21, / Paris", Inventory No. A43388; Sammlung des Royal Museum Edinburgh, Schottland: Microscope, signed: 'E. Hartnack & Cie / Paris & Potsdam', Inventory No. 1979.85-87 (ehemals Teil der Arthur Frank Collection, Anmerkung des Verfassers); Instituto e Museo di Storia della Scienza, Firenze (Florenz): "Microscopio composto" Edmund Hartnack, c. 1880, Inventario corrente 3268; Pathologisch-anatomischen Bundesmuseum Wien: "Zusammengesetztes Mikroskop um 1870 / Signatur: Mon. E. Hart. & A. Praz., A. Prazmowski suc., Rue Bonaparte 1, Paris", Seriennummer 19129, Museal-Nr. 25.763] |
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